Veröffentlicht am 8. August 2019 · In Allgemein

Am Gedenkstein zur Schlacht im Lohner Bruch vor 396 Jahren hatten sich auf Einladung des Stadtlohner Heimatvereines rund 50 Personen versammelt. Der Ehrenvorsitzende, Hermann Hintemann, erläuterte vor Ort den Aufzug der beiden feindlichen Heere zu dieser entscheidenden Schlacht: Über Metelen und Ahaus kam das Heer des Christian von Braunschweig als Vertreter der lutherischen Liga. Ihm folgte schon seit Tagen in nahem Abstand der Graf Tilly mit seinem Heer Er war der Heerführer der katholischen Liga. So kam es, dass der Graf Tilly mit seinen erfahrenen Kriegern die buntgemischte und weniger erfahrene Truppe des Christian im Bereich des sogenannten Blutfeldes vernichtend geschlagen hat. Seinerzeit sind in rund 3 bis 4 Stunden 6.000 bis 8.000 Opfer niedergemetzelt worden. Christian dagegen konnte den Kämpfen unversehrt entkommen und ist nach Bredevoort in die Niederlande geflohen.

– Mit einer Schweigeminute wurden der damaligen Opfer gedacht.-

Bei der anschließenden Besichtigung der interessant eingerichteten Museumsstube im Landhaus Eichenhof-Lammers, -Almsick 43, Stadtlohn- konnte Herr Lammers die damaligen Waffen, die hier ausgestellt sind, und deren Wirkung den Gästen sehr deutlich vor Augen führen. An den damaligen Kämpfen waren Kanoniere mit sogenannten Kartaunen (Vorderlader-Geschütze), Musketiere mit Pappenheimer Schwertern, spanischen Schwertern oder Hakebusen (Vorderlader-Gewehre) als Fußtruppen und auch noch Reiter beteiligt. Die gegnerischen Soldaten haben Mann gegen Mann gekämpft und sich dabei niedergemetzelt.

Das Schlachtfeld hat mit seinen rd. 30.000 Soldaten und den begleitenden Trossen etwa den Bereich von der Quantwicker Mühle vor Ahaus, bis zur alten B 70, bis zur Lepping Welle und bis zur Berkel eingenommen. Zur Versorgung der großen Truppen-Einheiten wurden breite Landstriche nach Geld, Vieh, Erntevorräte und sonstigen Wertgegenständen ausgeplündert, sodass weite ländliche Bereiche in der Zuglinie der Heere etwa 2 bis 3 Generationen brauchten, um erst wieder ein ärmliches Überleben und Wirtschaften zu ermöglichen.

Die Brutalität dieser Schlacht und auch andere Kriege erschüttert immer wieder, sodass die Sehnsucht nach Frieden immer neu belebt werden muss.